Geselligkeit in der AH-Abteilung



Neben den sportlichen Veranstaltungen nahm im Vereinsleben der AH-Abteilung von Anfang an die Geselligkeit einen gewichtigen Platz ein. Dies war sicher auch ausschlaggebend dafür, daß die AH-Abteilung eine echte Gemeinschaft wurde und auch heute noch ist.

Höhepunkt des geselligen Lebens waren zweifellos die “Kappenabende”. Die ersten Besucher trafen schon gegen 16.00 Uhr am Freitagnachmittag im Sportheim ein, um für sich und Bekannte Plätze zu besetzen. Ab 18.00 Uhr war das Sportheim meist schon ausgebucht, und es galt nun, die besetzten Plätze bis zum Beginn um 20.00 Uhr zu verteidigen. Bis zu 170 Personen waren manchmal im Sportheim anwesend, um sich am dargebotenen Programm zu erfreuen.

Der erste AH-Kappenabend fand am 11. Januar 1965, also etwa ein Jahr nach der Gründung, statt. Für das Programm waren damals Hans Ammon, Hermann Kohler und Nikolaus Roth verantwortlich.Es spielte eine Drei Mann-Kapelle für eine Gage von 100.– DM. 69 Personen erfreuten sich an dem Programm dieses ersten Kappenabends.

Wohl die zwei Hauptstützen der berühmten AH-Kappenabend, Hans Ammon und Nikolaus Roth

Im darauffolgenden Jahr kamen noch Richard Porlein mit einer Büttenrede und Georg Scheumann als Textdichter dazu. Die Weinfahrt aus dem Jahr 1967 war das Hauptthema des Kappenabends im Februar 1968, bei dem Hans Ammon, Hermann Kohler, Richard Porlein und die Musikgruppe Hans Jordan das Programm gestalteten. In den folgenden Jahren wurde das Programm der Kappenabende immer umfangreicher und vielfältiger. Durch die Erweiterung des Sportheims stieg auch die Besucherzahl. Beim Kappenabend im Januar 1972 traten Alfred Ammon, Georg Ammon, Hans Ammon, Ludwig Ammon, Hans Rohr und Nikolaus Roth auf, die für ihre humorvollen Vorträge und Gesangsdarbietungen viel Beifall von den 130 Besuchern erhielten. Eine wesentliche Bereicherung der Kappenabende brachte der neugegründete AH-Ranzenchor, benannt nach dem Leibesumfang der Chormitglieder! Ihm gehörten Hans Ammon, Wolfgang Hoheiser, Hans Jordan, Hermann Kohler, Hermann Roth, Nikolaus Roth, Hans Schütz und später Georg Ammon sowie Donat Pfeiffer an. Der musikalische Gründungsleiter des Ranzenchors war Walter Erlbacher; später übernahm Erich Adler die musikalische Einstudierung und Leitung.

In Aktion der "Ranzenchor" der AH, der zu den traditionsreichsten Errungenschaften der AH-Abteilung gehörte

Weitere Glanzlichter der Kappenabende waren das Duo Georg und Hans Ammon sowie das Quartett Georg Ammon, Wolfgang Hoheiser, Donat Pfeiffer und Hans Schütz.

Unvergessen die Programme bei den AH-Kappenabenden

Als Textdichter waren Hans Ammon, Hermann Kohler, Rosita Pfeiffer, Georg Scheumann und Hans Schütz aktiv; sie sammelten schon während des Jahres Programmpunkte für den nächsten Kappenabend.

Im Jahr 1974 brachen erstmals die Damen in die bisherige Männerphalanx ein: Margarete Jordan und Helga Neukam traten als Ratschkathl’n auf und nahmen so manches Ereignis und manche Person kräftig auf den Arm. Auch der von Günter Greb geleitete Damenchor wurde bald ein fester Bestandteil im Programm der Kappenabende. Die erste Dame in der Bütt war Anneliese Roth; Manfred Merkl und Hermann Roth traten ebenfalls regelmäßig in die Bütt, um bestimmte Geschehnisse im Vereinsablauf aufs Korn zu nehmen.

Im Jahr 1984 lief zunächst zum letzten Mal ein Kappenabend mit vollem Programm im vollbesetzten Sportheim ab. Dann trat von 1985 – 1987 eine schöpferische Ruhepause ein. Im Jubiläumsjahr 1988 lebte aber die Tradition der AH-Kappenabende wieder auf.

Als Jungstars traten Simone Roth und Fritz Himmler auf, Josef Edelmann stieg in die Bütt, und auch Oldtimer Manfred Merkl knüpfte als Büttenredner wieder an frühere Glanzzeiten an.

Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, daß die Kappenabende, die in den siebziger Jahren zweifellos die Höhepunkte des Großhabersdorfer Faschings waren, mit neuen Kräften und neuem Schwung auch in den kommenden Jahren stattfinden.

Weitere gesellige Veranstaltungen im Vereinslebender AH-Abteilung waren Weinfahrten nach Sulzfeld und Mainstockheim, Kegelabende in Heilsbronn, ein Gartenfest bei Hermann Kohler, Grillfeste am Weiher von Georg Roth und Fischpartien im Großhabersdorfer Sportheim. Leonhard Kroner stiftete 1969 ein Hammelessen für die Altherren-Mannschaft, Georg Hofmann 1971 ein Schwein am Spieß, und Georg Wolf veranstaltete mehrmals im Sportheim ein Schlachtfest mit nachfolgendem Schinkenessen.

Die Ausflüge der AH-Abteilung waren meist mit Fußball spielen verbunden. Beim Spiel in Pommelsbrunn im September 1965 wäre es nach unschönen Szenen beinahe zum Spielabbruch gekommen. Die höchste Niederlage in der 25-jährigen AH-Geschichte mit 15 : 2 Toren gab es 1968 in Windisch-Eschenbach. Im August 1971 fand auf Einladung von Richard Porlein ein Freundschaftsspiel in Kottingwörth statt, das mit 3 : 0 gewonnen wurde. Beim Pfingstturnier in Markt Einersheim im Jahr 1972 wurde Georg Scheumann so schwer verletzt, daß er seine fußballerische Laufbahn beenden mußte.

Zwei Fahrten hatten europäische Hauptstädte als Ziel: Im Jahre 1973 fuhr die AH-Abteilung mit der Jugendmannschaft nach Wien, wo ein Fußballspiel gegen Monieur Wien, einem Juristenverein, mit 2 : 1 verloren wurde. 1979 nahmen Mitglieder der AH-Abteilung an einer Fahrt der 1. Mannschaft nach Paris teil, wo die Sehenswürdigkeiten und auch das Nachtleben der Seine-Metropole eingehend studiert wurden.

Ein fester Bestandteil des geselligen Lebens der AH-Abteilung sind auch die jährlichen Familienwanderungen am 01. Mai, die die umliegenden Ortschaften zum Vespern und Mittagessen als Ziel haben.

Reges Interesse der AH-Mitglieder fanden auch die 66-er Kartelturniere gegen den Motorsportclub Großhabersdorf, deren Erlös teilweise sozialen Zwecken innerhalb der Gemeinde Großhabersdorf zugeführt wurde.